Der Buchsbaumzünsler

Der Buchsbaumzünsler

Hier finden Sie alle wichtigen Themen und Informationen zum Buchsbaumzünsler, seiner Bekämpfung, anderen Schädlingen und natürlich Buchsbäumen.

Der Buchsbaumzünsler ist seit einigen Jahren in aller Munde. Oder besser gesagt in allen Gärten und grünen Tonnen. Da, wo er wütet bleibt statt sattem Grün oft nur noch der Kahlfraß.

Doch bevor sie ihren Garten, oder besser die Buchsbaumbestände roden, schauen sie sich unsere Tipps und Tricks an, denn noch ist Ihr Buchsbaum zu retten.

Informationen über den Buchsbaumzünsler

Der fiese Buchsbaumzünsler bedroht auch dieses Jahr wieder ihren schönen Buchs im Garten? Der Buchsbaumzünsler macht genau dort weiter, wo er im letzten Jahr aufgehört hat. Er frisst ganze Buchsbaumhecken die jahrelang gewachsen sind kahl. Es hieß, er sei schlecht zu bekämpfen, allerdings kann eine Bekämpfung durchaus Erfolge zeigen.

Buchsbaumzünsler
Buchsbaumzünsler

Es gibt sie einzeln oder als Hecke. In kaum einem deutschen Garten wächst nicht irgendwo ein Buchsbaum. Früher waren die Buchsbäume wesentlich anfälliger für Schädlinge und Krankheiten, doch modernere Züchtungen haben sie sehr robust und vielseitig gemacht. Seit die Buchsbäume kaum noch selbst in Deutschland gezüchtet werden, importieren wir mit der Globalisierung und den Buchsbäumen ebenfalls dessen Schädlinge von Asien bis nach Europa / Deutschland. Zum Beispiel auch den Buchsbaumzünsler, welcher vermutlich über ein Containerschiff nach Europa gelangt ist.

Der Buchsbaumzünsler (Cydalima perspectalis) ist ein aus Ostasien stammender Kleinschmetterling aus der Familie der Crambidae. Anfang des einundzwanzigsten Jahrhunderts wurde dieser wegen der Globalisierung und Kostengründen aus China nach Europa eingeschleppt und hat sich zu einer invasiven Spezies entwickelt. Die Raupen des Buchsbaumzünslers können komplette Buchsbäume töten, indem sie Laub und Rinde abfressen und somit einen Kahlfraß verursachen.

Der Falter

Es handelt sich um einen Falter, der seine Eier ausschließlich in oder in der Nähe von Buchsbäumen ablegt. Die aus den Eiern schlüpfenden hungrigen Raupen verursachen Kahlfraß an Buchsbäumen, da sie zunächst die Blätter des Buchsbaumes abfressen und im Anschluss mit der grünen Rinde weitermachen. Die Buchsbäume sterben dabei oft oberhalb der befallenen Stellen ab. Die befallenen Buchsbaumpflanzen sind oft gelblich, beige oder blassgrün und sehen aus, als hätten sie neben den abgefressenen Stellen, Wasser dringend nötig. Die für den Buchsbaum schädlichen Raupen des Buchsbaumzünslers sind ca. fünf Zentimeter lange grüne Raupen mit schwarzen Punkten auf dem Rücken.

Buchsbaumzünsler auf Pflanzen
Buchsbaumzünsler auf Pflanzen

Die Eier des Buchsbaumzünslers sind blassgelb und linsenförmig. Der Schmetterling legt diese Eier vor allem an der Unterseite der äußeren Blätter eines Buchsbaumes ab. Nur die letzte Brut wird im inneren eines Buchsbaumes versteckt und sicher verschlossen, damit die Brut überwintern und im nächsten Jahr heranziehen kann.

Video über den Buchsbaumzünsler:

Kurzprofil des Buchsbaumzünslers

KlasseInsekten (Insecta)
Ordnung(Lepidoptera)
FamilieCrambidae
UnterfamilieSpilomelinae
GattungCydalima
ArtBuchsbaumzünsler
Wissenschaftlicher Name:Cydalima perspectalis
Aussehen der RaupeGrüne Raupe mit schwarzen Punkten
Aussehen der Falterschwarz, braun, weiß gemusterter Falter
ÜberwinterungDer Buchsbaumzünsler überwintert in einem Konkon im Buchsbaum
Schlüpfen der RaupenAb März im Frühjahr und ab 7 Grad Celcius
Buchsbaumsorten die befallen sindBuxus thuringiensis und Buxus microphylla

Biologische Bekämpfung:

Chemische Bekämpfung:

Alternative Bekämpfung:

Erkennen Sie den Buchsbaumzünsler! So sehen Falter und Raupe aus:

Buchsbaumzünsler Falter
Buchsbaumzünsler Falter

Schmetterling

Der Buchsbaumzünsler-Schmetterling beziehungsweise der Buchsbaumzünsler-Falter erreicht eine Spannweite der Flügel von circa vier bis vierkommafünf Zentimetern und eine Länge von zweikommafünf Zentimetern. Die Flügel sind seidig weiß gefärbt mit braunem Band um die Außenränder der Flügel. Auffällig ist eine kleine braune Ausbuchtung und ein halbmondförmiger weißer Fleck unterhalb der Flügel. Auf den oberen Flügeln sieht der Schmetterling ähnlich aus. Es wurden auch schon schwarze Exemplare mit weißen punkten beobachtet.

Der Falter lebt nur wenige Tage – nicht mehr als zehn. In dieser Zeit legt das Schmetterlings-Weibchen ihre Eier im Buchsbaum ab. Meist sitzt der Falter in der Zeit auf anderen Pflanzen oder schläft unter den Blättern eines Buchsbaums. In einer warmen Sommerzeit und Temperaturen über 20 Grad kann es passieren, dass die Population des Zünslers rasant ansteigt, da die Weibchen bei warmen Temperaturen vermehrt Eier legen. Weibchen bevorzugen bei der Wahl ihrer Eiablage Buchsbäume, welche nur teilweise oder noch gar nicht vom Buchsbaumzünsler befallen und kahlgefressen sind. Dies begünstigt die Ausbreitung dieser Spezies, da die Larvenstadien im Sommer in nur drei Wochen abgeschlossen sein können. Bei geringeren Temperaturen von zehn bis fünfzehn Grad brauchen die Zünsler für das durchleben der etwa sieben Larvenstadien circa zehn Wochen.


Der Falter kann bis zu 150 Eier pro Eiablage ablegen. Die besten Bedingungen für eine rasante Entwicklung durch alle sieben Larvenstadien hat der Zünsler bei Temperaturen von 20 bis 35 Grad. Der Buchsbaumzünsler verbreitet sich dann besonders schnell und kann dann auch in Deutschland drei bis fünf Generationen hervorbringen.

Raupe

Die Raupen des Buchsbaumzünslers sind etwa drei bis fünf Zentimeter lang, gelb bis dunkelgrün und schwarz weiß gestreift. Sie besitzen kleine weiße Borsten und einen schwarzen Kopf. Man kann davon ausgehen, dass in etwa alle zwei Monate eine neue Generation der Buchsbaumzünsler schlüpft.

Verbreitung des Buchsbaumzünslers

Ursprünglich kommt der Buchsbaumzünsler aus dem asiatischen Raum – genauer Ostasien. Er ist in China, Japan, Indien, Korea und anderen Ländern beheimatet). In Europa hat sich der Zünsler aufgrund des internationalen Handels teilweise invasiv ausgebreitet. Erstmals wurde er 2006 in Deutschland entdeckt. 2007 wurde er ebenfalls in der Schweiz und den Niederlanden gesichtet und seitdem breitet sich der Buchsbaumzünsler Jahr für Jahr immer weiter in ganz Europa aus. In der Zeit seit seiner ersten Ausbreitung bis hin zur Invasion Europas haben die Buchsbaumzünsler viele uralte Buchsbäume vernichtet.

Die Lebensweise des Buchsbaumzünslers

Die Buchsbaumzünsler Raupen sitzen auf der Unterseite der Buchsbaumblätter. Die Falter können gut und schnell fliegen. Zur Ablage der Eier suchen die circa acht Tage lang lebenden Weibchen gezielt nach Buchsbäumen. Allerdings sind die Falter nicht nur auf Buchsbäumen zu finden, ausschließlich zur Eiablage. Die Raupen der letzten Eiablage überwintern in Kokons zwischen den Blättern des Buchsbaums oder in Ritzen in der Nähe der Büsche. Zum Schutz vor Fressfeinden halten sich die Raupen in Kammern auf die zum Schutz verklebt werden.

Die Zünsler Raupe kann Fäden ziehen. Diese Fäden nutzt sie gerne zur Flucht oder zum Verkleben von kleinen Kammern, um sich zu schützen. Durch diese Verklebungen sind die Kokons, welche ebenfalls sehr robust sind, sehr gut geschützt und sind schwer zu bekämpfen.

Die Raupen des Buchsbaumzünslers durchlaufen etwa sechs bis sieben Larvenstadien. Ab einer Temperatur von circa sieben Grad Celsius beginnen die Raupen mit der Verpuppung im mitteleuropäischen Raum. Sie töten dabei ganze Buchsbaumplantagen ab und verursachen dadurch Kahlfraß.

Sie verursachen Schäden an gewöhnlichen Buchsbäumen (Buxus sempervirens) und ebenfalls an den klein blättrigen Buchsbäumen (Buxus microphylla).

In Asien bildet der Buchsbaumzünsler drei bis vier Generationen pro Jahr, während es in Europa momentan nur zwei bis drei Generationen sind – Tendenz steigend.

Schadwirkung und Zerstörung der Buchsbaumzünsler

Gerade in privaten Gärten oder öffentlichen Gartenanlage richtet der Buchsbaumzünsler beachtliche Schäden an. Die Raupen des Zünslers fressen zunächst die Blätter des Buchsbaumes, später aber fatalerweise auch die grüne Rinde des Baumes.

Sie erkennen den Buchsbaumzünsler ebenfalls an den Resten des Blattgewebes, welche sie übriglassen. Die gesamte Pflanze kann mit einem Gespinst umgeben sein und hellgrüne Kotkrümel sind überall im Gespinst der Pflanze sichtbar.

Je nach Befall kann sogar die ganze Pflanze absterben. In den meisten Fällen treibt die Pflanze allerdings wieder aus.

Es ist sehr schwierig den Befall im ersten Stadion zu erkennen. Meistens beginnt der Befall unter den Ästen und Blättern und der Hobbygärtner bemerkt zunächst nichts. Die Schäden bleiben anfangs sehr gering und man bemerkt diese meist erst, wenn es schon fast zu spät ist. Anfangs befallen die Buchsbaumzünsler eher die äußeren neuen und frischen Blätter, arbeitet sich aber in ihrem Feldzug gegen die Buchsbäume auch zum Inneren des Baumes vor und richten durch beachtliche Schäden an.

Zerfall im Inneren des Baumes

Durch das befallen der inneren Pflanze und das Fressen der Rinde kann der Buchsbaum durchaus absterben. Aufgrund der dichte der Äste und der Farbe der Schädlinge ist es relativ kompliziert den Befall frühzeitig zu erkennen. In der Regel haben Buchsbaumzünsler alle Zeit der Welt um sich dem Fressen ihrer Buchsbäume zu widmen. Hat der Buchsbaumzünsler die äußeren Bereiche ihrer Pflanze schon kahl gefressen bemerken sie den Befall. Es ist höchste Zeit zu handeln, denn nun beginnt der Zünsler auch jüngere Äste und die Rinde ihres Baumes zu fressen. Nach dem durchlaufen seiner circa sieben Larvenstadien beginnt der Buchsbaumzünsler sich zu verpuppen und ein Schmetterling zu werden. Sie können dies daran erkennen, dass eine Art Spinnennetz über ihrem Buchsbaum entsteht.

Nutzen sie außerdem Pheromonfallen wenn sie sich unsicher sind, ob der Buchsbaumzünsler auch in Ihrem Garten heimisch ist. Sollten sie feststellen, dass sich die Schädlinge nach dem testen mit einer Falle auch in ihrem Garten befinden, handeln sie schnell. Verwenden sie hierzu am besten biologische Insektizide um ebenfalls die Nutztiere wie Bienen in ihrem Garten zu schützen.

Bekämpfung des Buchsbaumzünslers

Wie kann ich den Buchsbaumzünsler bekämpfen? Eine regelmäßige Kontrolle der Buchsbäume von März bis Oktober gibt ihnen Gewissheit. Die frühzeitige Befallserkennung ist sehr wichtig um erforderliche Mittel einsetzen zu können. Eine Bekämpfung mit Spritzmitteln muss unbedingt aus nächster Nähe und mit genügend Druck erfolgen. Ein Versuch der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften aus dem Jahre 2012 zeigte eine hervorrangende Wirkung. Sie nutzen eine biologische Bekämpfung der Larven mittels des nützlingsschonenden Bacillus thuringigiensis. Neben der biologischen Bekämpfung gibt es auch einige wirkungsvolle chemische Mittel, diese sind allerdings Schädlich für andere Nutztiere, beispielsweise Bienen.

Chemische Mittel: Thiacloprid

(Achtung Bienen und andere Nutztiere können ebenfalls von den chemischen Insektiziden sterben)

Weitere Methoden der Bekämpfung sind Pheromonfallen und Lichtfallen. Ebenfalls können sie die Buchsbäume bei kleinem Befall regelmäßig mit einem Hochdruckreiniger bestrahlen. Nutzen sie dazu eine Auffangfolie und sprühen sie den Buchsbaum großflächig. So können die meisten Raupenaufgesammelt werden.

Vögel fressen die Buchsbaumzünsler aufgrund der Giftigkeit der Buchsbaumpflanze kaum, aber vermehrt.

Warme Sommer und die rasante Entwicklung des Buchsbaumzünslers erschweren dessen Bekämpfung ungemein. Die letzte Generation ist gut geschützt im Inneren des Buchsbaumes und wartet dort über den Winter hinweg auf den nächsten Frühling um ebenfalls drei bis fünf neue Generationen des Schädlings hervorzubringen. Die Raupen nutzen ihre Spinnenweben, um sich vor Fressfeinden und Kälte im Winter zu schützen.

Welche Sorten der Buchsbäume sind vom Zünsler befallen?

  • Buxus sempervirens
  • Buxus microhylla

Wie Schütze ich meinen Buchsbaum?

Zur Ermittlung des Grades des Befalls können sie Pheromonfallen nutzen, sowie danach den perfekten Zeitpunkt von biologischen Insektiziden bestimmen.

Bei sehr leichtem Befall

Bei starkem Befall:

Wenn ihr Buchsbaum nach einem starken Befall noch lebt können Sie einen kompletten Rückschnitt vornehmen, um den Baum vor einer völligen Zerstörung zu bewahren.

Ausbreitung des Buchsbaumzünslers

Der Buchsbaumzünsler gehört nun seit einigen Jahren zu den registrierten Schädlingen im europäischen und asiatischen Raum.

Der hauptsächlich aus China, aber auch anderen asiatischen Ländern stammende Buchsbaumzünsler wurde erstmals im Jahre 2006 in Deutschland gesichtet. In den darauffolgenden Jahren hat er auch andere angrenzende Länder wie Schweiz, Frankreich, England, Österreich, Belgien, Niederlande, Polen, Rumänien, Ungarn, Tschechien, Slowakei und Türkei befallen. Es gleicht beinahe einer Invasion dieses Schädlings. Mit der Zeit breiten sich die Falter in diesen Ländern weiter aus, da sie für ihre Eiablage Pflanzen bevorzugen, die noch nicht vom Buchsbaumzünsler befallen sind.

Da sich die Schädlinge gerade durch den Pflanzenhandel und rund um Baummärkte tummeln und vermehren, halten sie beim Buchsbaumkauf unbedingt ihre Augen nach den Schädlingen offen. Haben sie einen frischen Buchsbaum in ihren Garten gepflanzt, sollten sie immer noch sehr wachsam sein. Nutzen sie sogenannte Pheromonfallen. Um herauszufinden, ob der Buchsbaumzünsler ebenfalls in der Nähe ihres Gartens vorkommt, sollten die Pheromonfallen zeigen, dass der Zünsler ebenfalls in ihrem Garten heimisch werden könnte. Nutzen sie vorbeugend am besten biologische Insektizide.

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